RCD Mallorca: Roa (3,5) - Olaizola (4,5), Nino (5), Nadal,
M. Soler (5) - M. Martin (4,5) - Campano (3,5), Paunovic (5), Diaz
(4,5) - Eto'o (5), Luque (4,5) -
Trainer: Krauss
FC Schalke 04: Reck (2) - Hajto (3), Waldoch (2,5), Matellan
(3), van Kerckhoven (4,5) - van Hoogdalem (3), Thon (2,5) - Asamoah
(3), Vermant (3) - Wilmots (3,5) - Sand (1,5) -
Trainer: Stevens
Tore: 0:1 van Hoogdalem (14., Linksschuss, Vorarbeit Sand),
0:2 Hajto (22., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Asamoah), 0:3 Asamoah
(77., Kopfball, Sand), 0:4 Sand (84., Kopfball, Büskens)
Eingewechselt: 26. Fatih Akyel (4,5) für Nadal, 56. C. Dominguez
(4) für Diaz, 77. Novo für Campano - 74. Büskens für Wilmots, 78.
Kmetsch für van Hoogdalem, 80. Nemec für Thon
Schiedsrichter: Wegereef (Holland), Note 2 - ohne grobe Fehler,
konsequent bei der Elfmeterentscheidung und beim frühen Platzverweis
Zuschauer: 20000
Rote Karten: Eto'o (26., Tätlichkeit)
Gelbe Karten: Nadal, M. Martin - Sand, Asamoah
Spielnote: 3,5
Spieler des Spiels: Sand - Erstmals seit seinen Verletzungen
wieder 90 Minuten am Ball - ein Tor geköpft, zwei Tore vorbereitet,
unermüdlich gearbeitet.
Spielbericht: Im Vergleich zur Schalker Hinspiel-Niederlage
trafen zwei personell stark veränderte Teams aufeinander. Mallorcas
deutscher Trainer Bernd Krauss rangierte auf vier Positionen und stellte
Nino, Campano, Marcos und Paunovic in die Anfangsformation. Im ersten
Aufeinandertreffen noch verletzt, konnte Schalke-Coach Stevens diesmal
auf Stürmer Sand zurückgreifen, musste zugleich aber auf Mpenza (Suspendierung
durch Manager Assauer) verzichten. Des Weiteren standen diesmal Asamoah,
Vermant, Wilmots, Matellan und Thon von Spielbeginn an auf dem Platz,
wobei insbesondere die letzten beiden Nominierungen (für Nemec und
Böhme) überraschend kamen.
Aus einer verstärkten Defensive heraus versuchte Schalke in Halbzeit
eins zum Erfolg zu kommen. Schon in der 14. Minute deutete sich an,
dass diese Rechnung aufgehen könnte. Nach einer sehenswerten Stafette
mit Hajto als Ausgangspunkt und Sand als Vorlagengeber hatte van Hoogdalem
keine Mühe, den Führungstreffer zu markieren. Als nur wenige Minuten
später (22.) Asamoah im Sechzehner der Spanier zu Fall gebracht wurde
und Hajto den fälligen Elfmeter sicher verwandelte, war bereits eine
kleine Vorentscheidung gefallen. Umso mehr, als sich die Mannschaft
von der spanischen Ferieninsel in Person von Eto`o kurz darauf selbst
schwächte: Nach einer Tätlichkeit gegen Hajto musste der spanische
Angreifer frühzeitig unter die Dusche (26.).
Bis zum Halbzeitpfiff diktierte Schalke dann das Geschehen, musste
aber in der Nachspielzeit bei einer Chance von Marcos bangen, als
dessen 20-Meter-Schuss nur die Latte touchierte. Spielerisch ging
die zweite Halbzeit so weiter, wie die erste endete. Schalke agierte
souverän, ohne dabei spielerisch gefallen zu müssen. Den Mallorquinern
hingegen fehlten die Mittel und auch der erkennbare Wille, die kompakte
königsblaue Formation zu knacken. Eine Chance, das Ergebnis noch höher
zu schrauben, ergab sich in der Folgezeit bereits für Wilmots (61.).
Asamoah (77.) und Sand (84.) waren aber letztendlich diejenigen, die
den 0:4-Endstand herstellten.
In einer durchschnittlichen Partie stellten effiziente Schalker frühzeitig
die Weichen auf einen Sieg, den zu harmlose Mallorquiner nicht wirklich
gefährden konnten.
Taktik: Schalke verteidigte mit einer Vierer-Abwehrkette, in
der zentral Matellan (links) und Waldoch die Spitzen Luque und Eto`o
im Raum übernahmen. Sand spielte einzige Spitze, dahinter genoss Wilmots
alle Freiheiten, flankiert von den offensiven Außen Vermant (links)
und Asamoah. Mallorca im klassischen 4-4-2-System, wobei die Außenverteidiger
Soler und Olaizola Schalkes offensive Flügelzange stoppen sollten und
Paunovic im zentralen Mittelfeld den verletzten Spielgestalter Ibagaza
ersetzen sollte.
Analyse: Nach nervösem Beginn, auch bedingt durch den erstmals
eingesetzten Matellan in der Defensive, senkte Schalke die Fehlerquote
im Vergleich zu den Vorwochen deutlich. Vor allem die ballsicheren Thon
und Sand trugen dazu bei. Der Vorjahres-Vizemeister versuchte, Mallorca
durch konsequentes Flügelspiel in Bedrängnis zu bringen, was prompt
mit zwei Toren belohnt wurde. Die früh demoralisierten Gäste litten
nach dem Platzverweis für Eto´o unter einem Vakuum im Angriff, wodurch
Schalke schnell in Ballbesitz kam. Im Mittelfeld machte Schalke die
Räume durch eine kompakte Spielweise eng, über Thon klappte das Umschalten
von Abwehr auf Angriff besser als zuletzt. Gegen die dezimierten sowie
zunehmend schwächeren Gastgeber vergab Wilmots drei Top-Chancen, letztlich
wurde Schalke durch Tore von Asamoah und Sand für den Einsatzwillen
belohnt. Diese Treffer wurden ebenfalls über Außen eingeleitet.
Fazit: Durch die schnellen Tore und den frühen Platzverweis
geriet der Sieg nie ernsthaft in Gefahr. Schalke wahrte die letzte Chance,
um doch noch weiterzukommen.
Quelle: www.kicker.de